Frank Kämpfer

 

Frank Hans Adolf Kämpfer, geboren am 30. Juli 1938 in Rostock. Nach den Peripetien des Weltkrieges besuchte er Grundschulen in Wismar, die Oberschule in Greifswald und Dresden; das Abitur legte er 1957 an der Kreuzschule Dresden ab.

Nach drei Jahren Fabrikarbeit im Flugzeugwerk Dresden-Klotzsche folgte die "Republikflucht" nach West-Berlin, wo er das 13. Schuljahr absolvierte. Anschließend studierte er von 1961 bis 1966 an der Freien Universität Berlin, zunächst Slavistik (Profs. Striedter, Seemann, Kiparsky, Bräuer), dann Osteuropäische Geschichte (Profs. Philipp, Bernath) und Kunstgeschichte (Profs. Loeschke, Oertel, Buddensieg), sowie weitere Nebenfächer.

Promoviert wurde er 1966 durch Prof. Werner Philipp mit dem Thema “Die Eroberung von Kasan 1552 als Gegenstand der zeitgenössischen russischen Historiographie“ (erschienen Berlin 1969).

Nach einem Jahr bibliographischer Tätigkeit am Osteuropa-Institut Berlin konnte er dank eines Stipendiums der DFG in Beograd/Jugoslavien ein Zweitstudium der Kunstgeschichte antreten. Von Oktober 1968 bis Oktober 1970 machte er sich intensiv mit Kultur und Kunst des mittelalterlichen Balkans vertraut.

Den Belgrader Magistergrad erwarb er bei Prof. Svetozar Radojcic auf Grund einer Monographie zur spätmittelalterlichen Kunst, “Die Nikolauskirche von Psaca. Architektur und Fresken” (in serbischer Sprache, ungedruckt).

Prof. Helmuth Neubauer, Ordinarius für Osteuropäische Geschichte an der Universität Heidelberg, berief ihn 1970 zum wissenschaftlichen Assistenten; er bot ihm alle Gelegenheit, seine Ausrichtung auf die Nahtstelle zwischen Geschichte und Kunst weiter zu vertiefen.

Mit der Habilitation in Heidelberg 1976 auf Grund des Werkes “Das russische Herrscherbild von den Anfängen bis zu Peter dem Großen. Studien zur Entwicklung politischer Ikonographie im byzantinischen Kulturkreis” (Recklinghausen 1978), erwarb er dort die venia legendi für “Geschichte Ost- und Südosteuropas”.

1979 folgte seine Berufung an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster auf den Lehrstuhl für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas (Nachfolge Prof. Manfred Hellmann), und die Ernennung zum Direktor des Historischen Seminars.

In Münster hatte er- dank seines Vorgängers - das Privileg, in der Lehre lediglich die ältere Geschichte Osteuropas vertreten zu müssen, so daß er imstande war, parallel dazu ständig Veranstaltungen zur historisch-politischen Bildkunde Ost- und Westeuropas abzuhalten, sogar, diesen Bereich kontinuierlich bis in die Gegenwart auszuweiten.

Seine Emeritierung erfolgte zum 31. Juli 2003. Seither nimmt er einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg zum Themenfeld „Historische Bildkunde“ bzw. „Visuelle Kommunikation in historischer Betrachtung“ wahr.